Unsere kleine Ruine

Glasgeländer

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Schon bei unserem Hauskauf wussten wir, dass wir in unserem Eigenheim gerne eine Galerie haben möchten; einen sogenannten Luftraum, der einem das Gefühl von Höhe und Weite bietet. Unser Wunsch war es, dass sich das Obergeschoss mit dem Untergeschoss verbinden lässt, indem man auf die übliche Trennung mittels Decke verzichtet.

Wir finden, so eine Galerie lässt die Räume direkt größer, einfach heller wirken und bietet eine tolle offene Wohnatmosphäre.

Um dieses Raumgefühl zu erhalten, haben wir dann 2020 einen Deckendurchbruch von 15qm im bestehenden Wohnzimmer umgesetzt.

Nach vorheriger Prüfung des Vorhabens durch einen Statiker, wurden zunächst mehrere Stahlstützen zum statischen Abfangen der Decke bei uns eingesetzt. Nach und nach hat eine Fachfirma dann den Deckenbereich rausgeschnitten und abgetragen.

Ein ganz schöner Aufwand in einem Bestandhaus ?

Für die langfristige Nutzung mussten wir uns dann zeitnah Gedanken zu einer Brüstung als Absturzsicherung machen.

Wir informierten uns zu Beginn über die verschiedenen Möglichkeiten von Brüstungsarten wie Holzelemente, Edelstahlgeländer, Drahtseile, Aluminiumprofile usw.

Unser Raumkonzept sollte möglichst minimalistisch und clean sein. Daher stand bei der Überlegung für welches Brüstungsgeländer wir uns entscheiden würden relativ schnell fest, dass es ein Geländer aus Vsg-Glas werden sollte.

Für uns war es wichtig, nicht nur eine optisch ansprechende Lösung zu finden, sondern auch eine sehr sichere Variante. Mit einem Kind im Haushalt, steht die Sicherheit an erster Stelle und so war uns schnell klar, wir brauchten eine möglichst geschlossene Brüstung. Wir wollten vermeiden, dass Gegenstände durch Stäbe geworfen werden können oder das das Kind gar an den Drahtseilen überklettern kann.

Geschlossene Glaselemente entlang der Galerie schienen für uns somit sowohl aus Sicherheitsgründen als auch aus optischer Sicht die ansprechendste Lösung zu sein.

Zu Beginn suchten wir regionale Treppenanbieter, die uns nach einem Vor-Ort Termin erste Angebote für eine Treppe inkl. Brüstungsgeländer rund um die Galerie unterbreiteten.

Unser Geländer umfasst ein Maß von 5,20m auf der langen Seite und 3,35m auf der kurzen Seite. Die Angebote beliefen sich alle auf ca. 10.000-12.000€ für die Brüstungselemente.

Da uns diese Angebote kommerziell nicht zusagten, beschlossen wir nach einiger Internet Recherche den Einbau selbst in die Hand zu nehmen. Wir wurden bei der Firma Glasprofi24.de schnell fündig. Ein Onlinefachgeschäft mit Produkten aus den Bereichen Vordächer, Duschen, Trennwände, Schiebetüren, Glasgeländer usw. Diese werden individuell und auf das vom Kunden vorgegebene Maß angefertigt.

Wir fragten unser Glasgeländer dort an und bekamen ein preislich für uns interessantes Angebot für die Glasbrüstung inkl. Zubehörbauteile wie Trägerprofile, Gummidichtung usw.

Es ergaben sich einbautechnisch bei uns noch ein paar offene Fragen, die wir jedoch schnell mit dem serviceorientierten Kundenberater telefonisch klären konnten.

Auf der Internetseite findet man eine Reihe an sehr schönen Glaselementen. Die Auswahl war daher gar nicht so einfach. Jedoch haben wir uns dann letztlich für das Modell DELGADO mit einem System zur aufgesetzten Montage entschieden. Hier wird ein L-Förmiges Profil bündig zur Absturzkante an der Öffnung angebracht. Die Montage muss dann vor dem Einbau des Estrich erfolgen.

Angeliefert wurde zunächst unsere Edelstahlprofilschienen in einer langen, länglichen Holzkiste.

Zum Einbau der Profilschienen benötigen wir:

  • Schwerlastdübel in M12 (Nutzlänge 30mm, 50mm) – zum Beispiel von Fischer
  • Bohrmaschine mit 12er Bohrer
  • Drehmomentschlüssel
  • Hammer
  • Holzspachtel
  • Schraubenzieher
  • Wasserwaage
  • Glassauger

Zunächst mussten wir die Profilschienen in Lage ausrichten, um dann die Löcher für die Dübel der Länge nach mit einem Abstand von je 25cm in den Boden zu bohren. Wichtig war hier, dass man die gebohrten Löcher mit einem Staubsauger anschließend kurz vom Staub befreit.

Tricky war das Ausrichten der Profilschienen in der Waage, da wir einen Altbau mit ungeraden Decken haben, somit ergaben sich Höhenunterschieden von 2,5cm von der rechten zur linken Wand. Zum Ausgleich haben wir zunächst Holzkeile verwendet und den Spalt mit Zement unterfüttert.

Erfreulicherweise waren aber die Löcher in den gelieferten Profilschienen bereits schon vorgebohrt. Man spart sich hier demnach die Arbeit und Zeit.

Dann haben wir die Schwerlastdübel in die Löcher der Schiene gehämmert (nicht gebohrt). Technisch funktioniert das so: Die Schwerlastdübel sind eine Verankerungslösung für schwere Lasten, wie z.B.: die Glasbrüstung im Beton und werden mit dem Hammer eingeschlagen. Etwa so weit, bis sie komplett unten im Loch, in der gewünschten Setztiefe drin sind.

Danach mussten wir die Dübel mit dem Drehmomentschlüssel nur noch anziehen.

Das war quasi somit der erste wichtige Schritt bei der Montage der Glasbrüstung. Eine detaillierte Anleitung bekommt ihr bei Auftragsbestätigung jedoch auch von Glasprofi24 mitgeliefert. Technische Fragen, können auch jederzeit mit dem freundlichen Kundendienst abgestimmt werden.

Einige Wochen später, wurde dann unser Anhydrithestich im Haus gegossen.

Dieser wurde über die Schwerlastdübel hinweg bis an die Innenkante der Aluminiumschiene gegossen. Dazwischen hatten wir nur noch den Randdämmstreifen gelegt.

Als nächstes wurden dann unsere Glaselemente geliefert. In unserem Fall, waren es 3 große Scheiben für die lange Galerieseite und 2 für die Kürze. Eine Glasscheibe wiegt in etwa 100kg. Um diese dann in die erste Etage zu tragen, haben wir uns Hilfe von der Familie geholt. Selbst du zweit wären unsere Scheiben einfach zu schwer gewesen.

Hilfreich für den horizontalen Transport dazu waren für uns die sogenannten Hebesauger/ Glasheber die einen Vakuum erzeugen und somit fest mit dem Glas verbunden sind.

Diese könnt ihr in jedem Baumarkt oder im Internet erwerben. Mit denen lassen sich die Glaselemente einfacher und besser in die Profilschiene einsetzen.

Bevor wir die ersten Glaselemente gesetzt haben, mussten wir noch die äußere Dichtung montieren. Hierbei musste die Gummidichtung in die Nut der Profilaußenseite gedrückt werden. Erst jetzt konnten wir die Glaselemente mit Hilfe der Glassauger in die Profilschiene einsetzen. Wichtig hierbei ist, diese möglichst gerade zu setzen und nicht zu kanten.

Als letzten Schritt haben wir sogenannte Klemmböcke eingesetzt, um das Glas zu stabilisieren. Diese haben wir dann wieder im Abstand von 25cm mit Hilfe einer Klotzkelle eingeklopft.

Unser Fazit zur Selbstmontage der Glaselemente:

Zu Beginn hatten wir etwas Bedenken, ob wir die Montage der Glasbrüstung tatsächlich selbst umsetzen sollen. Rückblickend betrachtet, hat es mit der richtigen Anleitung und den Erklär-Tutorials von Glasprofi24 jedoch selbst sehr gut geklappt.

Zum Tragen und Montieren haben wir noch zwei helfende Hände mehr gehabt, aber die Montage lief komplett problemlos.

Wer etwas handwerkliches Geschick hat und gegenüber den örtlichen Anbieter Geld sparen möchte, ist hier super aufgehoben.

Wir würden es jederzeit wieder selbst montieren.

Viel Spaß bei eurer Montage und fleißige Grüße
Victoria und Salvatore